„Wir hatten viel Spaß.“
Er kann nur noch flüstern und doch hellt sich sein Gesicht kurz auf bei diesem Gedanken.
Vor wenigen Wochen hat mein Opa diese Welt verlassen.
Bevor er das Bewusstsein verlor, hatte ich die Chance, mich zu verabschieden. Letzte Worte mit ihm zu wechseln. Ihm zu sagen, wie besonders und wichtig er als Großvater für mich war.
Sein Lebensabschied fand in einer wunderschönen kleinen Kapelle statt. Im Kreise der Menschen, die ihn geliebt und ihn in ihren verschiedenen Rollen jahrzehntelang begleiteten.
Einen Menschen zu verlieren, ist schmerzhaft. Die Trauer kann uns noch Jahren später begleiten.
Denn wenn uns der Tod einen geliebten Menschen entreißt, gerät alles aus den Fugen. Das Leben, das wir kannten, ist nicht mehr dasselbe.
Es heißt, Zeit würde alle Wunden heilen. Oft ist das jedoch viel zu banal.
Schreiben als Trauerarbeit.
Trauer ist ein aktiver Prozess
Wir müssen uns mit unserem Verlust auseinandersetzen, um ihn zu verarbeiten und irgendwie weiterzumachen.
Tun wir das nicht, verkapselt die Trauer sich in uns und hindert uns am Leben. Kann sogar für körperliche Probleme verantwortlich sein.
Du hast niemanden, mit dem du über deinen Verlust sprechen kannst oder willst?
Nutze Schreiben als aktive Trauerarbeit für dich!
Denn wenn du über deine Trauer schreibst, fasst du Gefühle und Gedanken in Worte.
Du kannst dich mit dem Menschen, den du verloren hast, auf dem Papier verbinden. Dich ihm näher fühlen. Beim Schreiben erkennst du den Schmerz in dir an und lässt ihn so schrittweise los.
Schreibimpuls „All diese Dinge erinnern mich an dich“
Jeder Mensch hinterlässt Spuren in unserem Leben. Es gibt Dinge, die uns an ihn erinnern: Eine bestimmte Teesorte, das Stück Kuchen beim Bäcker, die eine Bank im Park, einen Film oder ein Glas im Schrank.
Welche Dinge erinnern dich an den Menschen, den du verloren hast? Welche Gegenstände siehst du an und denkst an ihn? Welche Orte sind mit ihm verbunden?
Schreibe eine Liste
Eine Liste mit deinen ganz persönlichen Erinnerungen. Finde so viele, wie du kannst.
Hast du das Gefühl, diesem Menschen noch etwas sagen zu wollen?
Schreibimpuls „Am liebsten würde ich dir sagen, dass…“
Welche Dinge sollte die Person wissen?
Was blieb ungesagt, weil du dich geschämt hast, wütend warst oder es dir unwichtig erschien?
Befreie dich und schreibe einen Brief.
Richte ihn an den Menschen, den du losgelassen hast.
Sag all das, was du wünschtest, du könntest es jetzt aussprechen.
All das, von dem du möchtest, dass er es weiß.
Deine Gedanken, deine verwirrenden Gefühle, deine Wut und deinen Schmerz.
Schreibe, ohne nachzudenken, ohne zu reflektieren und vor allem ohne abzusetzen. Gib deine Gedanken und deinen Schmerz ans Papier ab.
Du wüsstest gerne mehr darüber, wie dir regelmäßiges Schreiben zu mehr Gelassenheit und Klarheit verhelfen kann?
Dann wirf unbedingt einen Blick in meinen Artikel:
https://www.a-lamprecht-loewe.de/mini-detox-fuers-gehirn-mit-freewriting
Du hast einen Todesfall in deinem Umfeld und bist unsicher im Umgang mit den Angehörigen?
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